Ein riesiges Theaterprojekt - aus der Sicht einer Beteiligten
Die Kinder des Olymp ist ein staatlich gefördertes Theaterprojekt, das Anfang des Schuljahres 2013/2014 in Planung gegangen ist. Beteiligt sind dabei unter anderem zahlreiche Schüler der Jean Paul Schule, Schüler anderer Schulen, Schauspielschüler, Musiker, Tänzer, Zirkusleute u.a.m. im Alter zwischen 12 und 20 Jahren. Das Besondere: Proben mit Profis der Theaterszene (Ballettmeister, Schauspielmusiker, Regisseur und Dramaturg, Filmemacher, Zirkusartisten und vielen freiwilligen Dozenten der Schule). Einfach Wahnsinn: auch so kann Schule sein!
Da ich selber früher Schülerin der Jean Paul Schule war, hatte ich das Glück, an der Produktion mitwirken zu dürfen und die Rolle der Mlle. Debois zu ergattern.
Am Anfang begannen wir mit einigen Leseproben. Während bei den ersten Lesungen nur 6 bis 8 Leute da waren, kamen im Laufe der Zeit immer mehr dazu, man konnte sehen, wie das Projekt voran schritt und immer mehr Rollen besetzt wurden. Ich traf die ersten alten Bekannten wieder und schloss neue Freundschaften.
Nach einiger Zeit ging es dann in die ersten Proben. Es wurden die ersten Szenen gestellt und man lernte kennen, wer mit wem spielt. Texte wurden gelernt und Gänge geprobt. Da ich an der Jean Paul Schule schon zwei Klassenspiele bestritten hatte, kannte ich zwar die groben Vorgehensweißen, mir wurde aber erst im Laufe der Zeit bewusst, wie groß dieses Projekt eigentlich ist und wieviel Zeit darein fließen wird.
Jetzt, wo wir einen Monat vor der Premiere stehen, ist viel passiert. Als Aufführungsort (zunächst war ein Zirkuszelt vorgesehen) wurde schließlich die Turnhalle der Jean Paul Schule ausgewählt, die Bühnenumrisse abgeklebt, so dass es für uns Schauspieler einfacher geworden ist, eine räumliche Vorstellung für den Spielraum zu kriegen. Im Laufe der nächsten Woche wird dann die richtige Bühne von Schülern aufgebaut. Fast alle haben inzwischen ein Kostüm, wobei man hierbei erwähnen sollte, dass wir wirklich großartige Kostüme haben. Die ersten Szenen stehen und viele können schon große Teile ihres Textes. Viele Musikstücke und Motive sind für uns geschrieben worden und werden schon in einzelne Szenen eingespielt.
Da ich inzwischen eine Berufsschule besuche, kriege ich leider nicht allzuviel mit, von den Szenen, die die andern Schüler proben, aber ich bin jedes mal erstaunt, wieviel in der Zeit passiert ist, in der ich nicht da war. Um die Szenen für die externen Schüler im Gedächtnis zu behalten, nehmen wir diese mit einer Videokamera auf und können so, bei Bedarf, nochmal nach Gängen oder Textänderungen gucken.
Die Premiere rückt näher und ich persönlich habe das Gefühl, dass bei vielen langsam die Aufregung aber auch die Euphorie steigt. Das Engagement steigert sich und die Proben gehen bis in die Abendstunden. Bald kommen die ersten Durchläufe und ich bin gespannt, wie sich diese gestalten.
Ich denke, ich werde traurig sein, wenn der letzte Vorhang fällt, da mir hier viele Leute ans Herz gewachsen sind und es einfach unglaublich Spaß macht, mit so vielen unterschiedlichen Leuten zusammen zu arbeiten und an so einer großen Gemeinschaftsproduktion beteiligt zu sein.
Ich bin zuversichtlich, dass wir alle zusammen ein paar tolle Aufführungen haben werden und hoffe sehr, dass dies nicht meine letzte Zusammenarbeit mit der Jean Paul Schule gewesen ist.
Julia Greinke